Labordosiersysteme

Peristaltische Laborpumpen kombinieren eine präzise Fördertechnik mit einer definierten Steuerung von Volumen oder Masse. Bei dieser Technik komprimiert eine Rotorwalze einen flexiblen Schlauch abschnittsweise, sodass die Flüssigkeit im Schlauch vorwärtsbewegt wird, ohne mit mechanischen Komponenten der Pumpe in Kontakt zu kommen. Der Strömungsweg bleibt geschlossen, leicht wechselbar und leicht zu reinigen – ideal für hygienische oder kontaminationskritische Anwendungen.

Gravimetrische Verdünnungssysteme wie der DILUWEL verbinden diese Schlauchförderung mit einer integrierten Waage. Während der Dosierung wird das Proben- oder Verdünnungsmedium fortlaufend gewogen, bis die vorgegebene Masse erreicht ist. So lassen sich Verdünnungsschritte automatisch, reproduzierbar und normorientiert ausführen – ein wichtiger Baustein für standardisierte Probenvorbereitung.

Labordosiersysteme kommen überall dort zum Einsatz, wo Flüssigkeiten in wiederkehrenden Schritten präzise dosiert oder verdünnt werden müssen. Typische Anwendungen sind:

• Herstellung standardisierter Verdünnungen für mikrobiologische Untersuchungen (z. B. Lebensmittel-, Wasser- oder Umweltproben)
• Automatisierte Probenverdünnung als Vorbereitung für Plattenguss, Filtration oder weitere Analyseverfahren
• Abgabe von Nährmedien, Pufferlösungen oder Verdünnungslösungen in Flaschen, Beutel, Röhrchen oder Petrischalen
• Unterstützung von Prüfungen im Umfeld von Normen wie ISO 11133, ISO 6887-1 oder ISO 7218, bei denen reproduzierbare Probenvorbereitung gefordert ist
• Routineaufgaben in Qualitätskontrolle, Hygienemonitoring, Stabilitätsprüfungen und Screening-Workflows

Durch die Kombination aus definierter Dosiergenauigkeit und automatisierten Abläufen tragen Labordosiersysteme zu einer hohen Vergleichbarkeit der Ergebnisse bei und entlasten das Personal bei repetitiven Arbeitsschritten.

Bei der Auswahl eines Labordosiersystems sollten neben Budget und Platzbedarf vor allem funktionale Kriterien berücksichtigt werden:

• Volumen- und Durchsatzbereich: von wenigen Millilitern bis zu hohen Durchflussraten – passend zum Probenaufkommen und zur gewünschten Taktzahl
• Genauigkeit & Wiederholbarkeit: insbesondere relevant für standardisierte Verdünnungsschritte und Medienabgaben
• Waagen- und Sensortechnik (bei gravimetrischen Systemen): Auflösung, Stabilität und Kalibrierkonzept
• Automatisierungsgrad: manuelle Bedienung, zeit- oder volumenbasierte Programme, Serienabgabe, Mehrfachprogramme
• Dokumentation & Datenexport: Protokollierung von Dosierparametern, Exportfunktionen oder Anbindung an Labor- und Qualitätssysteme
• Bedienoberfläche: intuitive Menüs und klare Anzeige von Volumen, Masse und Programmen zur Reduktion von Fehlbedienungen

Je nach Laborgröße, regulatorischem Umfeld und Probenaufkommen lohnt sich die Investition in erweiterte Funktionen wie programmierbare Abläufe, Benutzerprofile oder softwaregestützte Dokumentation.

Da das Medium ausschließlich durch den Schlauch gefördert wird, ist das Schlauchsystem zentral für Hygiene und Prozesssicherheit. Für mikrobiologische Anwendungen werden häufig sterile, vorgefertigte Schlauchsätze oder Einwegsets eingesetzt, die sich schnell wechseln und sicher entsorgen lassen.

Unterschiedliche Schlauchdurchmesser und Materialien erlauben die Anpassung an gewünschte Volumina, Viskositäten und Durchsatzanforderungen. Kleinere Durchmesser eignen sich für präzise Einzeldosen, größere für hohen Probenumsatz oder die Befüllung größerer Gefäße.

Durch die konsequente Trennung von Pumpenkopf und Schlauchsystem lassen sich Kreuzkontaminationen vermeiden. In Kombination mit passenden Beuteln oder Flaschen für Proben und Verdünnungslösungen reduziert dies den Reinigungsaufwand und unterstützt hygienische, nachvollziehbare Prozesse.

Die DOSYWEL UP! steht exemplarisch für eine moderne peristaltische Laborpumpe zur Dosierung von Medien und Verdünnungslösungen. Sie kombiniert eine kompakte Bauform mit einstellbaren Dosiermodi und ermöglicht die reproduzierbare Abgabe definierter Volumina in den mikrobiologischen Routineprozessen.

Der DILUWEL UP und seine Varianten erweitern diesen Ansatz um eine integrierte Waage und automatisierte Verdünnungsprotokolle. So lassen sich Proben schnell und gemäß definierten Parametern verdünnen – ein klarer Vorteil für Qualitätskontrolle, Hygienemonitoring und standardisierte Untersuchungsmethoden.

Beide Systemansätze unterstützen standardisierte Probenvorbereitung, entlasten das Personal bei repetitiven Aufgaben und tragen zu reproduzierbaren Ergebnissen in der mikrobiologischen Analytik bei.